Was verbindet einen österreichischen Komponisten der Romantik mit einem italienischen Vertreter der europäischen Avantgarde? Kurz vor seinem Tod im Jahr 1828 arbeitete Franz Schubert an der Sinfonie in D-Dur. 160 Jahre später hauchte der Komponist Luciano Berio den Skizzen neues Leben ein.
Die Zehnte Sinfonie
Als Franz Schubert im jungen Alter von 31 Jahren verstarb, hatte er bereits eine beträchtliche Anzahl von Liedern, Sinfonien und Werken für Chor und Klavier komponiert. Fünf Sinfonien konnte er nicht mehr fertigstellen, darunter die Zehnte Sinfonie in D-Dur (D 936A). Er hinterließ Entwürfe für drei Sätze, in denen interessante Aspekte zum Ausdruck kommen. Die Komposition zeigt nicht nur seine visionäre Sicht (Teile erinnern an Gustav Mahler), sondern er widersetzte sich dabei auch der traditionellen Form und spielte mit kontrapunktischen Techniken.
In Rendering nahm sich Luciano Berio der sinfonischen Fragmente Schuberts an. Er strebte dabei keine Vollendung der Sinfonie an, sondern führte eine Restaurierung durch.