Roberto Molinellis Sommer…
veröffentlicht am
Venerdì
27 giugno 2025
Gibt es musikalisch Jahreszeiten?
Der Sommer ist zweifellos eine Jahreszeit, die mit klassischer Musik gefeiert und in Verbindung gebracht wird – aber nicht nur. Man denke nur an zwei berühmte Werke: die vier Jahreszeiten von Vivaldi und Las cuatro estaciones porteñas, also die „vier Jahreszeiten von Buenos Aires“ von Astor Piazzolla – beides Meilensteine im Repertoire der Alten wie der zeitgenössischen Musik. Und dann ist der Sommer natürlich auch in Südtirol und im Trentino mit Musik verbunden. Mit dem Haydn-Orchester haben wir in vielen Orten dieser Region wunderbare Konzerte gegeben, immer mit großem Publikumszuspruch. Deshalb fühle ich mich dem Sommer in Trentino-Südtirol besonders verbunden – ich habe viele schöne Erinnerungen an die vergangenen Jahre und bin sicher, dass sich diese auch in diesem Jahr wiederholen werden.
Wie klingt Ihr Sommer?
Musikalisch gesehen ist der Sommer im Grunde das, was er auch gesellschaftlich und aus soziologischer Sicht. Was meine ich damit? Was passiert im Sommer? Man geht mehr raus, teilt mehr gemeinsame Momente, trifft sich, kommt mit vielen Menschen zusammen – oft auch mit solchen, die nicht zum gewohnten Umfeld gehören. Und in der Musik ist es genauso: Der Sommer ist die Zeit der Begegnung unter freiem Himmel, also auch eine Gelegenheit für ein neues Publikum, mit klassischer oder Musik überhaupt in Berührung zu kommen. Sommermusik bedeutet also Geselligkeit und Sommermusik, Teilen … die Freude an der Musik!
Warum haben Sie Ihr diesjähriges Sommerprogramm unter den Titel „Colossal Times“ gestellt?
2025 stehen die großen Filmklassiker im Mittelpunkt. Wir haben diesen Titel gewählt, weil wir 130 Jahre Kino feiern! Ein besonderes Jubiläum. Die Filmmusik ist auch für uns genauso wichtig wie ein Drehbuch oder ein Storyboard: Sie ist integraler Bestandteil der Erzählstruktur eines Films, das dürfen wir nie vergessen. An viele Filme werden wir durch die Musik erinnert. Wenn man die wunderbaren Melodien von Morricone hört – die in unserem Konzert natürlich nicht fehlen dürfen – verbindet man sie sofort mit dem Film, noch bevor man an die Geschichte oder die Protagonisten denkt. Und das ist doch wirklich kolossal!